Regina und Chris Catrambone sind ein wohlhabendes italienisch-amerikanisches Unternehmerpaar. Was tun mit dem erwirtschafteten Geld? Ein Ferienhaus an der Côte d’Azur? Ein schnittiger Sportwagen? Eine Yacht? Nein, Regina und Chris nutzen ihren Wohlstand für den guten Zweck. Sie retten Bootsflüchtlinge. Mit einer eigenen kleinen Einsatztruppe.
Das Paar, das auf der Mittelmeerinsel Malta wohnt, gründete die Organisation „Migrant Offshore Aid Station“ oder kurz „Moas“. Regina und Chris kauften sich ein Schiff, mieteten Suchdrohnen und stellten eine 20-köpfige Mannschaft an Seeleuten und Medizinern zusammen. Das Team ist erfahren. Mit an Bord ist der ehemalige Sicherheitschef Maltas.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Von Ende August bis Ende Oktober verbrachte das Moas-Team 37 Tage auf hoher See und eilte Flüchtlingsbooten zu Hilfe. In 150 Einsätzen wurden 3000 Menschen gerettet. „Für uns ist das Mittelmeer ein Ort der Freude, es bedeutet Relax“, sagt Regina. „Doch für viele Menschen ist das Mittelmeer das Tor zu Europa. Und nicht selten ein Friedhof.“. Dann fügt sie an: „Wir können nicht zulassen, dass sie sterben.“
Mit Sorge gehen Regina und Chris das neue Jahr an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass 2015 schwieriger wird als 2014. Italien hat die Rettungsmission Mare Nostrum eingestellt, die EU-Nachfolgemission Triton ist kein Ersatz. Patrouilliert wird nur innerhalb der 30-Meilen-Zone. Gefürchtet wird, dass dieses Jahr noch mehr Bootsflüchtlinge im Mittelmeer umkommen. 2014 ließen mehr als 3000 Menschen ihr Leben.
Moas wird also dringender gebraucht als je. Damit Regina und Chris ihre Arbeit fortsetzen können, haben Sie einen Spendenaufruf gestartet. Ein Crowdfunding. Es läuft ganz gut an, gerade aus Deutschland fließt ordentlich Geld zu. Doch die Mittel reichen bislang dennoch nicht aus. 400.000 Euro im Monat kostet Moas. Regina gibt sich kämpferisch: „Ich sehe nicht ein, warum wir das nicht hinkriegen sollten.“
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